„Neumann, Sybille – Rechtslexikon BGB“, 1. Auflage 2015, C.F. Müller 19,99.-€

1. Vorwort

2. Aufbau

3. Inhalt

4. Layout / Erscheinungsbild und Verarbeitung

5. Fazit

 

1. Vorwort

In dieser Rezension soll ein sehr neues Buch zu den Rechtsbegriffen des Bürgerlichen Gesetzbuchs in dessen Erstauflage vorgestellt werden. Es handelt sich um das Werk von Frau Professorin Dr. Sybille Neumann, welches sich dem Verständnis der wichtigsten „Schlagwörter“ und deren Verständnis widmet. Die Publikation erscheint im C.F. Müller Verlag in der Reihe „Grundbegriffe des Rechts“ und trägt den Titel „Rechtslexikon BGB“.

Im Folgenden wird sowohl auf den Inhalt und dessen Darstellung als auch auf die Handhabung des Buches eingegangen, um abschließend ein kurzes, subjektives Fazit zu finden.

2. Aufbau

Der klassische Aufbau beginnt mit dem Vorwort der Verfasserin, an welches sich ungewohnter Weise kein Inhaltsverzeichnis anfügt. Bevor der Leser* nach nur kurzem Blättern den Inhalt des Lexikons zu Gesicht bekommt, wird kurz die bei der Erstellung des Werkes verwendete Literatur vorangestellt. Der eigentliche Inhalt der Lektüre ist dann lexikal und alphabetisch gestaltet. In der oberen rechten Ecke der Seite sind – wieder einem Lexikon entsprechend – behandelte Begriffe zur Orientierung abgedruckt. Schließlich finden sich seitlich durchlaufende Randnummern. Beendet wird das Lexikon mit einem Stichwortverzeichnis.

3. Inhalt

Inhaltlich befasst sich das Werk mit den – aus der Sicht der Autorin – wichtigsten Rechtsbegriffen des Bürgerlichen Gesetzbuchs, wobei sich die Auflistung der über 70 Definitionen in der vorliegenden Auflage auf den Allgemeinen Teil des Bürgerlichen Rechts und des Schuldrechts beschränkt. Hierbei begnügt sich das Buch keinesfalls damit, nur die Begriffe zu nennen und dem Leser in Eigenrecherche die Definition zu überlassen. Denn an jede ausführliche Definition reiht sich nicht nur eine systematische Erläuterung, sondern immer auch ein kurzes Fallbeispiel. Gerade durch diese kleinen Übungsfälle wird die praktische Relevanz der Rechtsausdrücke in Hausarbeiten und Klausuren verdeutlicht und der „Einbau“ in das eigene Gutachten fällt leichter.

Wie schon durch das Vorwort von Frau Prof. Dr. Neumann angekündigt, sollen die weiterführenden Literaturhinweise, die sich nach der Darstellung eines jeden Rechtsbegriffs anschließen, dem Selbststudium und der vertiefenden Auseinandersetzung mit ausgewählten Begriffen dienen.

4. Layout / Erscheinungsbild und Verarbeitung

Das Gesamterscheinungsbild des Buches ist rundum gelungen. Das Schriftbild ist klassisch gehalten, wie man es von anderen Werken des C.F. Müller-Verlags gewohnt ist. Auch hier ist der Text gut leserlich dargestellt und die wichtigsten Begriffe sind fett hervorgehoben. Sowohl die grau hinterlegten Definitionskästen als auch einige kleine übersichtliche Schaubilder lockern die Darstellung erfreulicherweise etwas auf. So erscheint das Werk nicht wie gewöhnliche Lexika oder Kommentare, die viel Inhalt gedrängt als Fließtext auf hunderten von Seiten präsentieren. Durch diese Darstellung, die auch bemerkenswert viele kleine Absätze enthält, lässt sich das Buch relativ entspannt lesen. Dies, obwohl es wohl eher als Nachschlagewerk mit ansprechenderem Layout und nicht als Lehrbuch, mit dem man sich ein Rechtsgebiet erschließt, gedacht ist.

Das Buch selbst hat ein Softcover und wirkt dadurch modern und besticht nicht zuletzt durch seine Kürze.

5. Fazit

Das vorliegende Rechtslexikon sticht ein wenig aus der großen Masse der gewohnten juristischen Literatur, die hauptsächlich aus Lehrbüchern, Büchern zur Klausurvorbereitung oder Kommentaren besteht, heraus.

Auf den knappen 84 Seiten bietet das Werk einen kompakten und gut strukturierten Überblick über wichtige Definitionen, die Studierende der Rechtswissenschaften kennen sollten. So kann sich der Leser von A wie „Abnahme“ bis Z wie „Zwingende Vorschriften“ durch den „Begriffsdschungel“ der ersten beiden Bücher des BGB hangeln. Damit verbindet das „Rechtslexikon BGB“ die Vorzüge eines Lexikons mit einer durchaus systematischen Darstellung, die vor allem durch die vielen kleinen Anwendungsfälle positiv unterstützt wird. Zielgruppen, die das Buch ansprechen soll, sind Studierende der Wirtschaftswissenschaften, in deren Curricula Rechtsveranstaltungen vorgesehen sind, aber auch Studierende der Rechtswissenschaften in den ersten Semestern.

Weiterhin fällt positiv auf, dass die einzelnen Rechtsbegriffe nicht nur mit einer Erläuterung und einem Übungsfall, sondern vor allem mit den entsprechenden §§ des BGB verknüpft werden. Einziger Negativaspekt bleibt der Preis, der mit knapp 20€ für ein derart kurzes Buch vergleichsweise hoch ist und eventuell – auch in Anbetracht, dass sich Definitionen mit etwaigen Beispielen auch in gängigen Lehrbüchern finden, die unmerklich teurer, aber inhaltlich deutlich umfangreicher sind – potentielle Käufer abhalten könnte. Für die Zukunft darf man dennoch gespannt sein, ob sich die Autorin in den kommenden Auflagen auch den anderen Büchern des Bürgerlichen Gesetzbuchs widmet – zu begrüßen wäre es.

 

*Es dürfen sich selbstverständlich auch Leserinnen angesprochen fühlen. Die Beschränkung auf die maskuline Form dient allein dem Lesefluss.