Beulke, Werner – Klausurenkurs im Strafrecht I, 6. Auflage 2013, 303 S., 19,95€, C.F. Müller

I. Vorwort
II. Aufbau
III. Inhalt
IV. Layout / Erscheinungsbild und Verarbeitung
V. Fazit
I. Vorwort

Um sein durch das Lesen von Lehrbüchern angehäuftes Wissen auch praktisch anwenden zu können, sollte der Studierende regelmäßig Fälle bearbeiten. Was passt hier also besser, als ein Klausurenkurs, in welchem die größten „Standardprobleme“, verpackt in Übungsklausuren, nacheinander abgehandelt werden?! Der „Klausurenkurs im Strafrecht“ erscheint in insgesamt drei Bänden, die sich an die unterschiedlichen Semester bis hin zum Examenskandidaten richten. Behandelt wird in dieser Rezension der erste Band, der „als Einstieg“ in die strafrechtliche Klausurentechnik gerade an die unteren Semester gerichtet ist.

II. Aufbau

Der klassische Aufbau beginnt mit den Vorworten der Verfasser, an welches sich kurze Hinweise für die Arbeitsweise mit dem Buch anfügen. Anschließend steht das  klar durchstrukturierte Inhaltsverzeichnis, gefolgt vom Abkürzungs- sowie dem Literatur- und Festschriftenverzeichnis. Der eigentliche Inhalt des Lehrbuchs ist in vier große Teilgebiete untergliedert:

1. Kapitel:     Methodik der Fallbearbeitung
2. Kapitel:     Klausuren aus der Anfängerübung (enthält insgesamt 10 Musterklausuren)
3. Kapitel:     Die Hausarbeit aus der Anfängerübung (enthält eine Musterhausarbeit)
4. Kapitel:     Zur Wiederholung und Vertiefung

Des Weiteren ziehen sich fortlaufende Randnummern von der ersten bis zur letzten Seite, was für den Leser einen Überblick schafft. So findet sich manches Stichwort oft deutlich schneller.

Den Abschluss des Klausurenkurses bildet ein sehr nützlicher „Anhang“, der neben den wichtigsten Prüfungsschemata auch viele Definitionen (inkl. §§) und eine Auflistung von Übungsfällen in Lehrbüchern und den gängigen Zeitschriften bietet.

III. Inhalt

Inhaltlich befasst sich das Werk hauptsächlich mit Problemen aus dem AT des Strafrechts. Dabei hangelt sich der Leser Fall für Fall durch den „Probleme-Dschungel“. Den Hauptteil des Klausurenkurses stellen die 10 Musterfälle dar. Hier folgt der Verfasser einem sehr strukturierten Aufbau: Sachverhalt, Gliederung der Lösung („Kurzlösung“) mit Problemen, ausführliche Lösung mit ausführlichen Erläuterungen zu den insgesamt 44 „Klausurproblemen“. An jede Falllösung reiht sich weiterhin eine Wiederholung der eben erlernten Definitionen und ein Verweis auf andere Übungsklausuren desselben Bereichs schließen jede einzelne Falllösung ab. Auf diese Weise bekommt der Leser dieses Buches wirklich, was er sich erhofft – Fälle ohne Ende.

IV. Layout / Erscheinungsbild und Verarbeitung

Das Gesamterscheinungsbild des Werkes ist sehr ansprechend. Auf den Seiten ist trotz der hohen Informationsdichte noch immer etwas Platz, sodass die Seiten nicht „vollgequetscht“ aussehen. Die einzelnen Probleme sind zusätzlich jeweils in graue Kästen gesetzt, was Übersichtlichkeit schafft und beim Suchen nach den Problemen hilft. Die Schrift ist gut leserlich, die wichtigsten Begriffe sind immer fett hervorgehoben und auch an Absätzen, die das Auge und den Leser beim Lesen kurzzeitig entlasten, wurde nicht gespart. Zudem sind Bemerkungen, die nicht unmittelbar zur Falllösung gehören und demnach auch nicht vom Leser niedergeschrieben werden müssen, in kursiv gesetzt. Auch an der sonstigen Aufmachung, was Buchbindung und Seitendicke betrifft, ist nicht auszusetzen. Kurz: Das Lehrbuch macht vom Erscheinungsbild her einen soliden und seriösen Eindruck.

V. Fazit

Der Klausurenkurs von Werner Beulke schafft es dem Leser die strafrechtliche Fallbearbeitung näher zu bringen und durch die strukturierte Herangehensweise das Interesse für ebendiese zu wecken. Das Buch ist nicht nur in den Lösungsvorschlägen sehr ausführlich, weswegen es nicht zum kurzen „drüberlesen“ gedacht ist. Auch die etwas distanzierte Schreibweise, die den Leser nicht direkt anspricht, kann dazu führen, dass das Buch als „zu ausführlich“ angesehen wird. Wer sich aber Zeit nimmt und richtig arbeiten möchte, greift dagegen zu diesem Buch. Positiv zu erwähnen ist wieder, dass das Buch die klausurrelevantesten Probleme des AT behandelt und gut erklärt. Somit eignet sich meiner Meinung nach der „Klausurenkurs im Strafrecht I“ von Werner Beulke sehr gut zur intensiven Vorbereitung auf anstehende Klausuren in der Anfängerübung.